Am Rande der Stadt


Der Film

„Am Rande der Stadt“ ist ein Dokumentarfilm über die ausgegrenzten Menschen in der Sambametropole Rio de Janeiro. Hauptprotagonisten des Films sind die Mitglieder einer Arbeiterfamilie aus einem der über 600 Elendsviertel (favelas), die mit ihrem Alltag die Normalität, aber auch das Drama ihrer Situation verkörpern. Über ein Fünftel der Stadtbevölkerung, rund 2,2 Millionen Menschen, leben in den Slums Rio de Janeiros, gefangen zwischen der Gewalt von Drogenhändlern einerseits und der Polizei andererseits. Tag für Tag kämpft die überwiegend afro-brasilianische Favela-Bevölkerung gegen die weit verbreiteten Vorurteile gegenüber den Favelados an und versucht, durch harte, aber ehrliche Arbeit und engen Familienzusammenhalt ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Crew

Ein Film von CHRISTIAN CARLOS KEIL
Kamera GABRIEL SANDRU
Ton RAFAEL CORRÊA DE MELO, JOÃO DAS NEVES LIMA
Schnitt RENÉ PERALTA DOMINGUEZ, MARC UHLIG
Dramaturgische Beratung TILMAN SACK
Ausführender Produzent CHRISTIAN CARLOS KEIL
Produktions-Assistent TURAN O.S. TEHRANI
Tonmischung JOSCHI KAUFMANN
Übersetzung SARAH MATTHEWS
Grafische Gestaltung TIMM KEKERITZ

Bilder


Thematischer Hintergrund

Rio de Janeiro ist eine widersprüchliche Stadt, um die sich verschiedene Mythen ranken. Rio ist weder die „wunderbare Stadt“ („Cidade Maravilhosa“), noch der „Höllenpfuhl“, sondern ein Ort, an dem das Leben mit all seinen Gegensätzen pulsiert. Es ist das Spiegelbild einer ungleichen Weltgesellschaft, die sich wie unter einem Brennglas, mit all ihren Konflikten, in einer einzigen Stadt manifestiert. Insgesamt sind in Rio etwa 600 Favelas von ganz unterschiedlicher Größe bekannt. Auf einem touristischen Stadtplan tauchen sie aber nicht auf. Stattdessen sind dort nur grüne Flecken zu finden mit dem jeweiligen Namen des Hügels. Und das, obwohl viele bereits Jahrzehnte alt sind und einen bemerkenswerten Konsolidierungsprozess durchlaufen haben. Aus einer einstigen Ansammlung von Holzhütten ist ein urbanisiertes Stadtviertel geworden. Dicht an dicht drängen sich heute die gemauerten, mehrstöckigen Wohnhäuser in Eigenbauweise, die von einem unüberschaubaren Netzwerk von kleinen Gassen und Staffeln durchzogen sind. Diese Unübersichtlichkeit und die kaum vorhandene Präsenz des Staates sind Gründe, dass sich der Drogenhandel die Favelas als Marktplatz auserkoren hat. Die Polizei dient lediglich dazu, die räumlichen Grenzen zu wahren und die Gewalt möglichst zurück in die Favelas zu drängen, was immer seltener gelingt. Die Polizei ist das Werkzeug der Mächtigen, aber auch selbst ein einflussreicher Akteur, der aufgrund von Gewalttätigkeit und Korruption gefürchtet ist. Angst und Gewalt gehören zum Alltag der Stadt. Irgendwie haben sich die Menschen daran gewöhnt. Langfristige Lösungsansätze fehlen, da Politiker auf kurzfristige Resultate setzten, die sie zeitweise mit Hilfe von Polizeigewalt erreichen. Das eigentliche Problem bleibt aber bestehen: ein Gesellschaftssystem, das prinzipiell auf sozialer Ungleichheit basiert.

Weitere Filme: »Oro Verde«

Das Vorgänger-Projekt „ORO VERDE – Grünes Gold“, eine Filmdokumentation über Coca und die Kokainproblematik in Bolivien, wurde 2004/05 realisiert.
Seit Jahrtausenden wurde das Cocablatt in der Andenregion für medizinische, ernährungsphysiologische, soziale und religiöse Zwecke verwendet. Der ansteigende Kokainkonsum im 20. Jahrhundert und die harte internationale Anti-Drogen-Politik haben jedoch eine komplexe und ungelöste Konfliktspirale in Bolivien ausgelöst, dem ärmsten Land Südamerikas.

Mehr unter www.oroverde-film.de/

Kontakt

Ansprechpartner:
Christian Carlos Keil

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